Heiztechnologien: Bauherren-Schutzbund fordert mehr Vielfalt

Der Bauherren-Schutzbund (BSB) kritisiert den aktuellen Entwurf zum Gesetz zur Änderung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) als zu eng gefasst und zu wenig technologieoffen. In einer Stellungnahme, die dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) vorliegt, bemängelt der BSB die Vernachlässigung von Einsparpotenzialen durch die Gebäudehülle.

Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass ab 2024 alle Wohngebäude zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien beheizt werden sollen und führt hierfür bestimmte Heiztechnologien auf. BSB-Geschäftsführer Florian Becker kritisiert, dass dadurch der Weg für zukünftige Innovationen durch ordnungspolitische Festlegung auf bestimmte Technologien versperrt wird. Er betont die Notwendigkeit, Innovationen zu ermöglichen und Forschung und Entwicklung im gebäudetechnischen Bereich zu stärken, um eine stärkere Resilienz bei der Wärmeversorgung zu erreichen.

Der BSB warnt davor, dass Verbraucher in eine Kostenfalle tappen könnten, wenn sie zum Beispiel in eine überdimensionierte Heizungsanlage investieren. Er plädiert für eine Kompensationsmöglichkeit, bei der die Verbesserung der Gebäudehülle auf die 65-Prozentvorgabe der Wärmeversorgung angerechnet werden kann. Außerdem fordert der BSB einen bedarfsgerechten Förderrahmen, um Härtefälle abzumildern und Eigentümer direkt zu unterstützen. Förderangebote sollten zeitgleich mit der GEG-Novelle in Kraft treten und finanziell ausreichend ausgestattet sein. Das Positionspapier ist unter bsb-ev.de/politik-presse/positionen-und-stellungnahmen zu finden.

Quelle: bsb-ev.de
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Digitalisierung: 30 Testhaushalte für Smart-Home-Projekt gesucht

Für das Forschungsprojekt „SAM Smart“ sucht das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT 30 Testhaushalte. Das Forschungsprojekt zielt darauf ab, den Datenschutz und die Sicherheit von Smart-Home-Geräten zu verbessern. Hierfür sollen praxisnahe, benutzerfreundliche Lösungen entwickelt werden, die den Nutzern einen Überblick über ihre gespeicherten Daten und deren Verwendung bieten.

Im Zentrum des Projekts steht der SicherheitsAssistenzManager (SAM). Mit Hilfe von KI-basierten Analysemethoden sollen mögliche Datenschutzrisiken erkannt und neue Sicherheitslösungen entwickelt und vorgeschlagen werden. Die Zustimmung der Nutzer für die Implementierung der Lösungen bleibt dabei essenziell. Durch ein „Privacy Dashboard“ können Nutzer jederzeit ihre Daten einsehen. Das maschinelle Lernen soll helfen, die Sensoren der Geräte zu verbessern, ohne die Anonymität der Nutzer zu gefährden.

Die Testhaushalte sind für etwa zwei Jahre Teil eines realitätsnahen „Living Lab“. Besonders Testhaushalte aus Nordrhein-Westfalen und dem weiteren Rheinland werden noch gesucht. Die aus dem Projekt gewonnenen Erkenntnisse sollen nicht nur den privaten Gebrauch bereichern, sondern auch auf wirtschaftliche und öffentliche Bereiche übertragen werden. Projektpartner wie Universitäten und IT-Sicherheitsunternehmen unterstützen die Initiative mit ihrer Expertise. Einen Link zu einer ersten Umfrage und weitere Informationen erhalten Interessenten unter: s.fhg.de/samsmart-livinglab

Quellen: idw-online.de/samsmart.de
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Wasser: So gelingt der bewusste Umgang

Wie kann in Privathaushalten Wasser gespart werden? Der Energieexperte Stefan Materne von der Verbraucherzentrale gibt Ratschläge. So können Verbraucher um bis zu 70 Prozent Wasser sparen, indem sie den Wasserhahn während des Einseifens der Hände oder des Zähneputzens abdrehen.

Auch wer das Baden durchs Duschen ersetzt und dabei einen Sparduschkopf verwendet, kann Wasser sparen. Allerdings seien Sparduschköpfe bei Durchlauferhitzern nicht geeignet. Grund dafür ist, dass für einen störungsfreien Betrieb der normale Fließdruck erhalten bleiben muss.

In der Küche lässt sich ebenfalls Wasser sparen. So kann Obst und Gemüse beispielsweise in einer mit Wasser gefüllten Schüssel statt unter fließendem Wasser gewaschen werden. Bis zu 31 Litern Wasser können zudem gespart werden, wenn eine vollbeladene Geschirrspülmaschine angesetzt und nicht von Hand gespült wird.

Quelle und weitere Tipps: verbraucherzentrale-energieberatung.de
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Klimaschutz: Neue Agentur berät Kommunen

Seit Kurzem berät die Agentur für kommunalen Klimaschutz Kommunen im Hinblick auf den Energie- und Klimaschutz. Kommunen können sich unter anderem zu Fördermöglichkeiten beraten und bei Anträgen helfen lassen. Außerdem können sie sich im Speziellen beispielsweise zur E-Lastenfahrrad-Richtlinie informieren. Die Agentur agiert bundesweit.

„Städte, Landkreisen und Gemeinden sind zentrale Akteure für das Erreichen der Klimaschutzziele. Wir unterstützen Kommunen dabei, ihr vorhandenes Klimaschutzpotenzial bestmöglich auszuschöpfen. Wir stellen mit der Agentur für kommunalen Klimaschutz den Kommunen einen starken Partner an die Seite, der sie bei der Transformation zur Treibhausgasneutralität vor Ort mit Informations-, Beratungs- und Vernetzungsangeboten unterstützt“, so Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.

Die Agentur agiert im Auftrag des Wirtschaftsministeriums. Sie ist Nachfolgerin des Service- und Kompetenzzentrums Kommunaler Klimaschutz und weiterhin am Deutschen Institut für Urbanistik angesiedelt. Die Finanzierungskosten belaufen sich auf insgesamt rund 21 Millionen Euro. Die Finanzierung erfolgt aus Mitteln der Nationalen Klimaschutzinitiative. Der Auftrag der Agentur läuft noch bis März 2028. Weitere Informationen gibt es unter klimaschutz.de/beratung, per E-Mail unter agentur@klimaschutz.de oder telefonisch bei der Beratungshotline unter 030/39001-170.

Quellen: bmwk.de/klimaschutz.de/de/beratung
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KI: Forschende untersuchen Einsatz bei erneuerbaren Energien

Dank Künstlicher Intelligenz (KI) lässt sich die Energiewende leichter realisieren. Außerdem können durch sogenannte KI-Agenten künftig komplexe Steuerungsprozesse automatisiert werden, die von Menschen und Technik zurzeit noch schwer zu bewältigen sind. Zu diesen Ergebnissen kommt das Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE. In einem dreijährigen Forschungsprogramm haben die Forschenden des Kompetenzzentrum Kognitive Energiesysteme (K-ES) die Vorteile von KI in verschiedenen Bereichen der Energieversorgung untersucht, wie zum Beispiel im Energiemanagement, im Energiehandel und im Netzbetrieb.

Die Nutzung von KI in der Energiewirtschaft biete vielversprechende Ansätze, um die Energiewende voranzutreiben, so die Forschenden. „Um die komplexen Prozesse in Echtzeit aufeinander abzustimmen, muss das Energiesystem ein Bewusstsein über seinen eigenen Zustand entwickeln und automatisiert reagieren können“, so Reinhard Mackensen, Institutsleiter am Fraunhofer IEE. Das Forschungsprojekt konzentrierte sich auf 44 Projekte, in denen die Forschenden Lösungen für die gesamte Wertschöpfungskette entwickelten.

KI-Agenten könnten nicht nur den Zustand von Energiesystemen zuverlässig bestimmen, sondern sich auch selbstständig optimieren. Das sei beispielsweise im automatisierten Energiehandel der Fall. „Mit KI als Schlüsseltechnologie für Netzführung und das Management von Erzeugung und Verbrauch kann die Energiewende sicherer und kostengünstiger umgesetzt werden“, so André Baier, Co-Projektleiter am Fraunhofer IEE. Die Forschenden sind zuversichtlich, dass durch KI künftig auch eine Automatisierung des Stromnetzes möglich werden könnte.

Quelle und weitere Informationen: iee.fraunhofer.de
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Energie: Fördermöglichkeiten für erneuerbares Heizen vorgestellt

Ab dem 1. Januar 2024 muss jede neu eingebaute Heizung zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Dieser verbindliche Umstieg auf erneuerbare Energien wird auch gesetzlich in einem neuen Gebäudeenergiegesetz verankert. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) weist in diesem Zusammenhang auf verschiedene Fördermöglichkeiten hin.

Lassen private Eigentümer oder private Kleinvermieter von bis zu sechs Wohneinheiten eine klimafreundliche Heizung einbauen, erhalten sie eine Grundförderung von 30 Prozent. Darüber hinaus zusätzliche Klimaboni geplant. Diese können zum Beispiel Eigentümer, die zum Austausch der Heizung verpflichtet sind und die gesetzlichen Anforderungen übererfüllen.

„Mit der Neugestaltung der Förderung fördern wir den Heizungstausch auf breiter Basis. Das ist sehr wichtig, denn natürlich ist die Umstellung auf erneuerbares Heizen erstmal ein großer Schritt und für viele Bürgerinnen und Bürger nicht einfach zu schultern. Daher greifen wir den Bürgerinnen und Bürgern unter die Arme und unterstützen, wo es notwendig ist“, so Bundeswirtschaft- und Klimaschutzminister Robert Habeck.

Quelle und weitere Informationen zu den Fördermöglichkeiten: bmwk.de
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Energie: Solarpaneele aus dem Drucker

Wie innovative druckbare Solarpaneele künftig eingesetzt werden können, untersuchen zurzeit das Forschungszentrum Jülich (FZ Jülich), das Helmholtz-Zentrum Berlin und das Karlsruher Institut für Technologie. Dazu haben sie kürzlich die „Solar Technology Acceleration Platform for emerging Photovoltaics“ (Innovationsplattform Solar TAP) gestartet.

Ziel ist es, gemeinsam mit Partnern aus der Industrie Lösungen für Photovoltaik zu finden, die einen Mehrfachnutzen aufweisen. Das FZ Jülich denkt dabei unter anderem an den Einsatz im Verkehrssektor. So könnten Elektroautos dezentral und mobil mit Strom versorgt werden.

Neue Technologien werden aber auch für die Landwirtschaft sowie für den Gebäudesektor erwartet. Die innovativen druckbaren Solarpaneele lassen sich auf Materialien wie Kunststoff, Glas oder Metall aufbringen. Die Beteiligten möchten Interessenten die Lösungen möglichst schnell zugänglich zu machen.

Quelle und weitere Informationen: fz-juelich.de
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Leitfaden: „Energieeffizienz im Krankenhaus“

Einen Leitfaden für die „Energieeffizienz im Krankenhaus“ hat nun die Stiftung Münch herausgebracht. In diesem hat sie untersucht, wo im Hinblick auf die Faktoren „Licht und Beleuchtung“, „Zirkulations- und Umwälzpumpen“, „Sonnenenergie und Photovoltaik“, „Raumklima und Kühlung“, „Blockheizkraftwerke“, „Heiz- und Dampfkessel“, „Gebäudedämmung“ und „energiesparendes Handeln“ Potenzial liegt.

Die Autoren kommen unter anderem zu dem Schluss, dass der Austausch von Zirkulations- und Umwälzpumpen gegen Hocheffizienzpumpen den Stromverbrauch auf einen Bruchteil reduzieren und dass sich dieser innerhalb weniger Jahre lohnen könnte. Aber auch der Austausch einer alten Beleuchtung gegen eine neue LED-Beleuchtung sei empfehlenswert.

Interessenten können den Leitfaden kostenlos unter stiftung-muench.org/wp-content/uploads/2023/03/Leitfaden-Energieeffizienz.pdf lesen. Außerdem lädt die Stiftung am Freitag, 21. April, 16 bis 17 Uhr, zu einer eine Online-Veranstaltung ein. Bei dieser stellen die Autoren die Studie vor und beantworten Fragen. Der Zoom-Link lautet wie folgt: us06web.zoom.us/j/86235382108?pwd=UDFkWHpNd2dFZ0lUVGJXU3VNY2puQT09. Die Meeting-ID ist 862 3538 2108, der Kenncode 178299.

Quelle: idw-online.de/stiftung-muench.org
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Hotline: dena berät Anlagenbetreiber

Wer Fragen zum Berechnungstool zur Selbstveranlagung der Anlagenbetreiber nach §29 Strompreisbremsegesetz (StromPBG) hat, kann sich nun von Experten der Deutschen Energie Agentur (dena) beraten lassen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat dort die Einrichtung einer entsprechenden Hotline beauftragt.

Abschöpfungsrelevanten Anlagenbetreiber erhalten im April einen Brief von den Übertragungsnetzbetreibern. In diesem werden sie zu einer Registrierung in den jeweiligen Portalen der Übertragungsnetzbetreiber aufgefordert. Ihre Daten können sie voraussichtlich ab Juni melden.

Die Daten für den ersten Abschöpfungszeitraum (1. Dezember 2022 bis 31. März 2023) müssen sie spätestens bis zum 31. Juli an den Übertragungsnetzbetreiber übermitteln. Abschöpfungsrelevante Anlagenbetreiber mit Fragen erreichen die kostenlose Hotline montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr unter der Rufnummer 0800-78 88 900.

Quellen: bmwk.de
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Energieeffizienz: Nur geringe Unterschiede zwischen Miet- und Eigentumswohnungen

Zwischen Miet- und Eigentumswohnungen besteht im Hinblick auf die Energieeffizienz nur ein geringer Unterschied. Zu diesem Schluss kommt das „RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung“. So betrage der Unterschied durchschnittlich nur 1,8 Prozent gemessen am Energieverbrauch pro Quadratmeter. Das entspricht den Forschenden zufolge einer Differenz von zwei Kilowattstunden pro Quadratmeter.

Vergleicht man nun eine 75 Quadratmeter Miet- mit einer 75 Quadratmeter großen Eigentumswohnung, müssten Mieter zirka 30 Euro jährlich mehr bezahlen als Eigentümer. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass Eigentümer zu Investitionen für eine bessere Energieeffizienz bereit sind.

Das „RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung“ hat dafür auch Gründe ausgemacht: Häufig werden Mehrfamilienhäuser sowohl von Eigentümern als auch von Mietern bewohnt. Außerdem wohnen viele Mietern in größeren Mehrfamilienhäusern. Renovierungskosten werden geteilt und bei vielen Maßnahmen sinken diese laut der Forschenden tendenziell. Die Angaben beziehen sich auf Miet- und Eigentumswohnungen, die zwischen 2019 und 2021 neu am Immobilienmarkt angeboten wurden.

Quelle und weitere Informationen: rwi-essen.de
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