Hausbau: Eigenheim mit Blick auf die Zukunft errichten

Eine vorausschauende Planung und eine flexible Nutzung von Immobilien wird in Zukunft immer wichtiger. Zum einen können Leerstände so vermieden werden. Zum anderen können so für nachhaltige Entwicklungen im Gebäudebestand gesorgt werden. Zu diesen Schlüssen kommt das Leibniz-Instituts für ökologische Raumentwicklung (IÖR).

Zwar könnten sich Interessen aufgrund neu eingeführter Förderprogramme den Traum vom Eigenheim erfüllen, sofern hohe ökologische Standards eingehalten werden. Jedoch ist laut IÖR aufgrund des demografischen Wandels ab 2030 mit Leerständen im Einfamilienhausbereich zu rechnen. Daher sei beim Bauen eine vorausschauende Planung wichtig, sowohl seitens der Fördermittelgebern als auch seitens der Bauherren.

Eine nachhaltige Lösung könnte die Planung von teilbaren Einfamilienhäusern sein, um die Wohnfläche an wechselnde Bedürfnisse anzupassen und Leerstand zu vermeiden. Weitere Forschungsergebnisse und Handlungsoptionen im Hinblick auf den demografischen Wandel und den Ressourcenverbrauch im Wohn- und Baubereich können Interessenten in der kostenlose Ausgabe 144/2022 der Reihe „Texte“ des Umweltbundesamtes (umweltbundesamt.de) nachlesen.

Quelle: ioer.de/umweltbundesamt.de
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Holzbaugewerbe: Trotz verhaltener Prognosen stabiles Wachstum

Das Zimmerer- und Holzbaugewerbe in Deutschland zeigt Stabilität und Wachstum, trotz rückläufiger Baugenehmigungen. Die Anzahl der Betriebe und der Beschäftigten in der Branche hat laut Verband „Das deutsche Baugewerbe“ 2022 zugenommen. Dabei konnten vor allem größere Betriebe mit 20 und mehr Mitarbeitern bemerkenswerten Zuwachs verzeichnen. Zudem wurde ein Umsatzwachstum von 1,3 Prozent erzielt. Für 2023 wird durch einen hohen Auftragsüberhang beim Bauen im Bestand eine positive Umsatzentwicklung von 4,0 Prozent erwartet.

Die bundesweite durchschnittliche Holzbauquote betrug 2022 sowohl für Wohn- als auch für Nichtwohngebäude mehr als 21 Prozent. Die Anzahl der genehmigten Wohngebäude, die hauptsächlich aus Holz errichtet wurden, stieg in Mecklenburg-Vorpommern, im Saarland und in Thüringen signifikant an. Besondere Steigerungen der Holzbauquote bei Nichtwohngebäuden wurden in Rheinland-Pfalz, Berlin und im Saarland verzeichnet.

Zukunftsfähigkeit und Modernität kennzeichnen das Zimmererhandwerk, das durch den Einsatz von Maschinen immer effizienter und witterungsunabhängiger wird. Diese Entwicklung macht das Handwerk auch für Frauen attraktiver, was sich in einem steigenden Frauenanteil widerspiegelt. Diese und weitere Informationen zur Branchenentwicklung sind im Lagebericht Zimmerer/Holzbau 2023 verfügbar, der auf der Website von Holzbau Deutschland (holzbau-deutschland.de) abrufbar ist.

Quelle: holzbau-deutschland.de
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Digitalisierung: Bau- und Planungsprozesse sollen sich beschleunigen

Der Bundestag hat die „BauGB-Digitalisierungsnovelle“ verabschiedet. Durch diese soll das Bauleitplanverfahren beschleunigt und die Digitalisierung im Bauplanungsprozess gefördert werden. Durch ein schnelleres Bauen und Planen von Gebäuden sollen private und öffentliche Investitionen unkomplizierter realisiert werden können.

„Mit diesem Gesetz wird das schnellere Bauen und Planen von Wohnungen möglich. Jetzt können Wohnungen für Familien, für Studierende und für Menschen mit kleineren Einkommen endlich schneller errichtet werden,“ so Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Sie verwies auch auf die wichtige „Wiederaufbauklausel“. Diese erlaubt es, nach Katastrophen rasch mit dem Wiederaufbau von Häusern und lebensnotwendigen Einrichtungen zu beginnen.

Die Novelle enthält außerdem Bestimmungen, die den Bau von Wind- und Solarenergieanlagen erleichtern und die Bereitstellung von bauplanungsrechtlichen Ausnahmen und Befreiungen für soziale Einrichtungen wie Schulen und Beratungsstellen verbessern sollen.

Quelle: bmwsb.bund.de
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Energiewende: Unklarheiten im GEG sorgen laut BSB für Unsicherheit

Die Uneinigkeit der Koalitionsparteien über Änderungen im Gebäudeenergiegesetz (GEG) hat das Vertrauen vieler Bürger in die Wärmewende geschwächt. Dieser Auffassung ist Florian Becker, Geschäftsführer des Bauherren-Schutzbund (BSB). Er meint, dass bei Verbrauchern Verwirrung und Unsicherheit herrscht, die nach effizienten und nachhaltigen Lösungen für ihre Immobilien suchen. Die Regierung habe bei Bauprojekten und Modernisierungen Vertrauen verspielt und der Wunsch nach Modernisierungen nehme ab. Die Verbesserung der Kommunikation und finanzielle Anreize zur Unterstützung energieeffizienter Maßnahmen seien dringend erforderlich.

Die vorliegende Einigung im GEG lässt laut Becker viele Fragen offen und stelle eine Scheinlösung dar. Ungeklärt bleibt beispielsweise, ob eine ab 2024 neu installierte, wasserstofffähige Heizung erneut ausgetauscht werden muss, wenn sie nicht mit Wasserstoff betrieben werden kann. Diese vorläufige Lösung könne zu einer Doppelbelastung für die Verbraucher führen. Des Weiteren würden die „angemessenen Übergangsfristen zur Umstellung“ von den Parteien unterschiedlich interpretiert.

Darüber hinaus sei zu bedenken, dass das GEG zukünftig an die kommunale Wärmeplanung gekoppelt wird. Diese werde jedoch nur für Kommunen mit über 10.000 Einwohnern erstellt. Dies bedeutet, dass die Austauschpflichten ab 2024 direkt für viele Teile der ländlichen Bevölkerung gelten, wo die finanzielle Belastung beim Heizungstausch besonders hoch ist. Diese Ungewissheiten im GEG erfordern laut BSB Klärung, um Vertrauen zurückzugewinnen und eine erfolgreiche Energiewende zu ermöglichen.

Quelle und weitere Informationen: bsb-ev.de
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Klimaschutz: Bundesregierung mobilisiert 200 Millionen Euro für urbane Räume

Der Bund stellt 200 Millionen Euro zur Klimaanpassung in urbanen Gebieten bereit. Städte und Gemeinden können noch bis Freitag, 15. September, ihre Projekte zur gezielten Entwicklung und Modernisierung von Park-, Grün- und Freiflächen für das Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ einreichen.

Das Bundesprogramm zielt darauf ab, das städtische Klima zu verbessern und geht bereits in die vierte Runde. Seit 2020 sind aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) bereits 676 Millionen Euro für mehr Klimaresilienz in Städten und Gemeinden bereitgestellt worden.

Für die Umsetzung des Programm ist das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) verantwortlich. Interessierte Städte und Gemeinden finden alle Voraussetzungen unter bbsr.bund.de/klima-raeume. Über die Förderprojekte wird voraussichtlich ab Dezember im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages beraten.

Quelle und weitere Informationen: bmwsb.bund.de/bbsr.bund.de
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Wirtschaft: Hubs für mehr Nachhaltigkeit

Durch die Einführung sogenannter Circonomy®-Hubs möchte die Fraunhofer-Gesellschaft die zirkuläre Wirtschaft fördern. Diese Netzwerke, verteilt über ganz Deutschland, zielen darauf ab, systemische und technische Lösungen für die nachhaltige Produktion und den nachhaltigen Konsum zu entwickeln. Sie vereinen Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden und Gesellschaft zu einem spezifischen Schwerpunkt. Zwei solcher Hubs haben bereits ihre Arbeit aufgenommen: „Stoffkreisläufe im Bausektor“ und „Circular Carbon Technologies CCT“.

Die Hubs sollen das Defizit an Koordination und Vernetzung in der Circular Economy angehen. Durch zielgerichtete und koordinierte Zusammenarbeit in spezifischen Themenbereichen sollen sie den Übergang zur zirkulären Wirtschaft voranbringen. Jeder Hub widmet sich einem spezifischen Themenschwerpunkt und treibt in diesem Bereich das zirkuläre Wirtschaften voran.

Der Hub „Stoffkreisläufe im Bausektor“ konzentriert sich beispielsweise auf die Koordination physischer Entwicklungszentren und den Aufbau eines Umsetzungsnetzwerkes, das die Herausforderungen der Kreislaufführung von Bauprodukten angeht. Im Fokus des „Circular Carbon Technologies CCT“-Hubs steht die Kopplung von Energie- und Rohstoffprozessen.

Quelle und weitere Informationen: umsicht.fraunhofer.de
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Elementarschäden: Zahlreiche bayrischen Hauseigentümer unversichert

Ein Hochwasser verwüstete 2013 verheerend große Bereiche Bayerns, darunter auch den Stadtteil Fischerdorf in Deggendorf, wo das Wasser bis zu vier Meter hoch stieg. Zwei Wochen nach dem Unglück trafen sich mehr als 500 Opfer in der Stadthalle Deggendorf, die meisten aus Fischerdorf. Die Bewohner, immer noch erschöpft von der Katastrophe, teilten erschütternde Geschichten über überflutete Straßen, zerstörte Gebäude und verlorenen Hausrat, erinnert sich Sascha Straub, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Bayern.

Zur Zeit der Flut hatten weniger als 20 Prozent der Opfer eine Elementarschadenversicherung, was der damaligen Versicherungsabdeckung in Bayern entsprach. Seitdem hat sich die Zahl auf etwa 41 Prozent erhöht. Das bedeutet aber auch, dass 59 Prozent nicht über eine solche Versicherung haben. Diese Prozentzahl liegt laut der Verbraucherzentrale Bayern unter dem Bundesdurchschnitt, während gleichzeitig die Anzahl schwerer Unwetterereignisse steigt. Sascha Straub weist darauf hin, dass viele Versicherer nun Wohngebäudeversicherungen nur noch mit Elementarschutz für Neuverträge anbieten werden und dass Neubauten in Überschwemmungsgebieten in der Zukunft möglicherweise nicht mehr versicherbar sein könnten.

Eigentümer, die eine Elementarschadenversicherung benötigen oder spezielle Fragen zum Thema haben, können sich von den Mitarbeitern der Verbraucherzentrale beraten lassen. Sie helfen bei der Ermittlung des individuellen Versicherungsbedarfs, überprüfen bestehende Versicherungspolicen und unterstützen bei der Kündigung bestehender Policen. Weitere Informationen sind auf der Webseite der Verbraucherzentrale Bayern und im kostenlosen E-Book „Unwetter Gebäude-Check“ zu finden.verbraucherzentrale-bayern.de
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Online-Eigentümerversammlungen: wiE übt Kritik

Der Verbraucherschutzverband Wohnen im Eigentum (WiE) kritisiert erneut die Pläne des Bundesjustizministeriums (BMJ), Online-Eigentümerversammlungen mit einer 3/4-Mehrheit durchführen zu lassen. Dies untergrabe die Eigentümerrechte. Das BMJ habe trotz Gegenwind einen Entwurf vorgelegt, der solche rein digitalen Versammlungen erleichtern soll.

Die geplanten Änderungen sehen vor, dass Online-Versammlungen ohne die Zustimmung aller Beteiligten ermöglicht werden können. Dadurch würden laut WiE Verwaltungen und die Wohnungswirtschaft bevorzugt und Eigentümer ausgeschlossen, die keinen Internetzugang haben oder die nötige Technik nicht besitzen. Außerdem biete eine rein digitale Versammlung nicht die Möglichkeit für einen persönlichen Austausch, der bei physischen Versammlungen möglich ist.

Außerdem fürchtet der WiE, dass Online-Versammlungen zum Standard werden könnten. Grund für die Befürchtung ist, dass die Einführung reiner Online-Veranstaltungen auf drei Jahre festgelegt werden kann. „Offenbar finden nur die Interessen der Verwalterverbände und der Wohnungswirtschaft beim BMJ Gehör“, kritisiert WiE-Vorständin Gabriele Heinrich.

Quelle und weitere Informationen: wohnen-im-eigentum.de
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Bauabnahme: Das sollten Bauherren beachten

Die rechtliche Tragweite der Bauabnahme sollte von Bauherren nicht unterschätzt werden. Darauf weist der Bauherren-Schutzbund in einem Artikel hin. Es handelt sich dabei um einen entscheidenden Meilenstein im Bauvorgang. Dabei bestätigt der Bauherr bestätigt, dass das Werk im Wesentlichen fertiggestellt und frei von Mängeln ist. Durch diese Bestätigung endet das Stadium der Vertragserfüllung und es beginnt die fünfjährige Gewährleistungsfrist für Mängelansprüche.

Mit der Bauabnahme wechselt auch das Risiko der Beschädigung oder Zerstörung der Bauleistung durch äußere Einflüsse vom Bauunternehmer auf den Bauherrn. Ab diesem Zeitpunkt muss der Bauherr beweisen, dass später auftretende Mängel vom Bauunternehmer verursacht wurden.

Die Bauabnahme kann entweder vom Bauherrn selbst oder von einem bevollmächtigten Dritten erfolgen. Es ist jedoch ratsam, dass sich Bauherren von einem Sachverständigen oder einem unabhängigen Bauherrenberater beraten lassen. Bauherren sollten laut Bauherren-Schutzbund keine voreilige durchführen lassen und sich gegebenenfalls von einem qualifizierten Sachverständigen beraten lassen.

Quelle: bsb-ev.de
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Energie: Mehr Effizienz durch bivalenten Ofen?

Einen bivalenten Ofen, der flexibel zwischen Strom und Gas wechselt und dadurch Energiekosten in der Produktion von Gussteilen senken kann, hat das „Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA“ zusammen mit Partnern entwickelt. Der innovative Ansatz soll es Unternehmen ermöglichen, auf Schwankungen der Strompreise zu reagieren und die Energieversorgung effizienter zu gestalten.

Durch die Kombination von Strom und Gas kann der Ofen beispielsweise auf Gasbetrieb umgeschaltet werden, wenn die Strompreise hoch sind, und umgekehrt. Dieser Wechsel kann entweder manuell oder automatisiert erfolgen. Der Ofen wurde bereits getestet und ist in Betrieb, weitere Optimierungen und Anpassungen sind in Planung.

Die Produktion von Gussteilen erfordert enorm viel Energie, insbesondere für die Schmelz- und Warmhalteöfen. In diesen werden Metallbarren eingeschmolzen und danach mit hohem Druck und hoher Geschwindigkeit in Formen gepresst. Diese energieintensive Produktion macht die Energiekosten zu einem bedeutenden Faktor in diesem Industriezweig.

Quelle und weitere Informationen: fraunhofer.de
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