Bauhauptgewerbe: Zahl der Auszubildenden steigt, dennoch werden sie gesucht

Obschon die Zahl der Auszubildenden im Bauhauptgewerbe das fünfte Jahr in Folge gestiegen ist, ruft der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) junge Interessenten dazu auf, sich bei einem baugewerblichen Unternehmen zu bewerben. Laut ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa sind viele Ausbildungsplätze noch nicht besetzt, zudem herrsche Personalmangel am deutschen Bau.

In vielen Betrieben können die Jugendlichen laut Felix Pakleppa Ferienjobs nachgehen, die den Einstieg in ein Ausbildungsverhältnis erleichtern können. Mit Bezug auf die von der SOKA-Bau (Sozialkassen der Bauwirtschaft) zum Stichtag 30. Juni 2022 veröffentlichten Zahlen, gibt es dennoch Grund zur Freude.

„Die Zahl der Auszubildenden im Bauhauptgewerbe steigt das fünfte Jahr in Folge. Derzeit absolvieren rund 40.000 junge Menschen eine Ausbildung am Bau. Das sind 1,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Seit 2017 hält damit der erfreuliche Aufwärtstrend bei den Lehrlingszahlen im Bauhauptgewerbe an“, so Felix Pakleppa.

Quelle: zdb.de
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Wärme: Heizen mit erneuerbarer Energie

Heizungen sollen künftig mit mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energie betrieben werden. Das geht aus einer Pressemitteilung des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) hervor. Voraussichtlich ab dem 1. Januar 2024 müssen Eigentümer von Neubauimmobilien oder Bestandsimmobilien sich beim Heizungseinbau/Heizungsaustausch daran halten.

Zum Thema haben das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und das BMWSB gemeinsam das „Konzeptpapier: 65-Prozent-EE beim Einbau von neuen Heizungen“ herausgebracht. Über dieses soll mit betroffenen Akteuren diskutiert werden. In diesem Zusammenhang finden sich im Konzept unter anderem auch Fragen zu den Nachhaltigkeitskriterien für Biomasse, zum Fachkräftemangel sowie zu Zwischenlösungen über temporär gemietete Gaskessel.

Hintergrund für das geplante Konzept ist der Ukraine-Krieg. Laut Angabe des BMWSB wird über 80 Prozent der Wärmenachfrage derzeit noch durch die Verbrennung von Öl und Gas gedeckt, die zum allergrößten Teil importiert werden. Im Gebäudewärmebereich dominiere dabei Erdgas, insbesondere aus Russland. Interessenten, die sich das Konzeptpapier anschauen möchten, können sich dieses über die Internetseite bmwsb.bund.de kostenlos herunterladen.

Quelle und weiter Informationen: bmwsb.bund.de
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Forschung: Paneele aus Popcorn entwickelt

An der Universität Göttingen wurde ein Verfahren für ein Granulat entwickelt, mit dem Paneele und Wände aus Hanf, Falch uns Popcorngranulat anfertigt werden können. Das verwendete Material ist laut der verantwortlichen Arbeitsgruppe „Chemie und Verfahrenstechnik von Verbundwerkstoffen“ an der Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie wiederverwendbar, recyclebar und kompostierbar. Darüber hinaus biete es gute Dämmeigenschaften sowie einen guten Brandschutz.

Die Universität hat nun sogar einen Lizenzvertrag mit der Firma Smarter Habitat geschlossen, die aus dem neuen Granulat beispielsweise Produkte wie Paneele für den Trockenbau oder tragende Außenwände herstellen möchte. Die Produkte sollen anschließend unter dem Namen „Ecohab“ vertrieben werden. „Wir werden unsere gesamte Kreativität einsetzen, um mit diesem zirkulären Material einen dringend benötigten Paradigmenwechsel in der Bauindustrie anzustoßen“, so Datty Ruth, Gründer und CEO von Smarter Habitat.

Hintergrund des Verfahrens ist, dass die Forschenden nach kosteneffizienten Lösungen für nachhaltiges Bauen suchen. „Mit diesem neuen an die Kunststoffindustrie angelehnten Verfahren lassen sich nunmehr mit reinen Naturprodukten kosteneffizient Paneele für viele Bereich des Bauens im Industriemaßstab herstellen“, meint der Leiter der Forschungsgruppe, Prof. Dr. Alireza Kharazipour.

Quelle: Georg-August-Universität Göttingen/idw-online.de
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Wohnungsneubau: IG Bau appelliert an Immobilienwirtschaft

Die IG-Bau fordert die Immobilienwirtschaft angesichts der schwierigen Neubaubedingungen wie beispielsweise Materialknappheit dazu auf, nach alternativen Lösungen zu suchen. Dabei denkt die Gewerkschaft unter anderem an den Umbau von leerstehenden Büros in Wohnraum sowie Dachaufstockungen bei Wohnhäusern, die in der Nachkriegszeit bis zum Ende der 90er-Jahre gebaut wurden. Allein durch die Dachaufstockungen könnten laut IG-Bau rund 1,5 Millionen neue Wohnungen entstehen.

„Es ist fatal, in einer Phase wachsender Zuwanderung und zunehmender Wohnungsnot beim Neubau auf die Bremse zu treten. Wer dann noch munter an der Mietenschraube drehen will und darüber auch noch öffentlich spricht, lässt jedes Maß an sozialer Verantwortung vermissen“, sagt der IG-BAU-Bundesvorsitzende, Robert Feiger. Die Immobilienwirtschaft müsse ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachkommen. Neben gleichbleibenden Mieten und dem weitgehenden Verzicht auf Mieterhöhungen fordert er Kontinuität beim Wohnungsbau.

Die Immobilienwirtschaft dürfe laut Robert Feiger nicht in eine „bequeme Lethargie“ fallen: „Es ist gerade für große private Wohnungsgesellschaften natürlich bequem, die Hände in den Schoß zu legen, wenn man weiß, dass jede Wohnraumverknappung auf dem Markt letztlich zu steigenden Mieten und damit zu höheren Renditen führt.“ Dies sei allerdings ein „sehr perfider Umgang mit der Krise“.

Quelle und weitere Informationen: igbau.de
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Gartenbau: Tipps für die naturnahe Gestaltung

Wer sich im Zusammenhang mit dem Hausbau auch für den Gartenbau interessiert, bekommt in dem Leitfaden „Der natürliche Garten – Ökologische Gartengestaltung leicht gemacht“ des Bezirksamts Marzahn-Hellersdorf erste hilfreiche Tipps zur richtigen Bepflanzung und zur Pflege des Gartens. So geht aus dem Leitfaden unter anderem hervor, dass eine naturnahe Gestaltung ratsam ist, um einen kleinen Beitrag zum Natur- und Klimaschutz zu leisten.

Dabei kann unter anderem darauf geachtet werden, heimische anstelle von exotischen Pflanzenarten zu verwenden. Grund dafür ist, dass heimische Pflanzenarten robuster sind und dass exotische Pflanzenarten oft Düngemittel oder Pestizide benötigen, die das Grundwasser belasten können. Zudem bieten heimische Pflanzen den heimischen Tieren ein breiteres Nahrungsangebot. Im Leitfaden wird dazu ein Beispiel genannt: „So ernährt der heimische Wachholder beispielsweise 43 Vogelarten, der chinesische Wachholder dagegen nur eine Art.“

Im Leitfaden finden sich auch Beispiele dazu, welche Pflanzen für eine naturnahe Gartengestaltung zum Einsatz kommen können. Als Wildsträucher eignen sich beispielsweise Brombeere, Schlehe und Rote Johannisbeere. Im Hinblick auf Wildblumen können unter anderem Wiesensalbei, Moschusmalve oder Riesenpflockenblume gewählt werden. Weitere Tipps erhalten Interessenten im Leitfaden, der im Rahmen der Maßnahme 2 „Kampagne „ökologischer Garten“ des Klimaaktionspakets Marzahn-Hellersdorf in Zusammenarbeit mit dem Verband Deutscher Grundstücksnutzer und dem Naturschutz Berlin-Malchow entstand. Der Leitfaden kann kostenlos heruntergeladen werden unter berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/politik-und-verwaltung/beauftragte/klima/artikel.1126373.php

Quelle: berlin.de
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Transparenz: Softwareentwicklung für die Immobilienbranche

Experten des Fraunhofer IBP und ein Expertenteam des Software- und Beratungsunternehmens msg GillardonBSM AG haben gemeinsam einen Software-Prototypen entwickelt, der die Ökobilanz und die wirtschaftliche Gesamtrechnung von Gebäuden miteinander verbindet. Dazu wird zunächst eine spezielle Software des Fraunhofer IBP genutzt. „Dabei fließen die Kennzahlen aller relevanten Komponenten wie beispielsweise Baustoffe, Fassadenwerkstoffe, Isolation- und Dämmmaterial oder der geplante Heizungstyp in die Bewertung über den gesamten Lebenszyklus mit ein“, erklärt Dr.-Ing. Robert Ilg aus der Geschäftsfeldentwicklung am Fraunhofer IBP und Experte für ganzheitliche Bilanzierung. Der Zugriff erfolgt dabei über Datenbanken der Baustoffe.

Ist dieser Schritt erfolgt, wird die Ökobilanz in die gemeinsam entwickelte Software übertragen. „Wir erstellen ein szenariobasiertes Risikomodul, das eine Abschätzung von Risiken wie beispielsweise der Baukosten, der Vermietungserträge und der Wertentwicklung der Immobilie erlaubt. Dabei fließen auch langfristige Aspekte wie mögliche Mieteinnahmen, Instandhaltungsmaßnahmen und die Dynamik des Marktes mit ein“, so Prof. Dr. Konrad Wimmer, Executive Partner bei der msg GillardonBSM AG.

Die Software soll unter anderem Architekten und Bauherren wertvolle Informationen liefern, zum Beispiel darüber, ob die verwendeten Baustoffe umweltfreundlich sind oder nicht. Ziel der Software ist es außerdem, die Berechnung der für die Finanzplanung und Kreditvergabe nötigen Daten zu beschleunigen und auch mehr Transparenz für Kaufinteressenten sowie Projektentwickler zu schaffen. In einem nächsten Schritt soll die Lizenzierung der Software für den Markt vorbereitet werden.

Quelle und weitere Informationen: fraunhofer.de
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Bauen: FHWS erforscht Beton

Den „Digitalpreis der Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp“ erhielt nun ein Team um Prof. Dr. Christian Fischer und die Doktorandin Hannah Drenkard von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS). Das Team erforscht den Widerstand von Betons gegenüber Chloriden aus Tausalzen oder Meerwasser. Dabei gehen Prof. Dr. Christian Fischer und Hannah Drenkard (Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen im Labor für Werkstoffe im Bauwesen) unter anderem der Frage nach, wie neue Zemente konzipiert werden können.

Das Problem an bestehenden Zementen ist, dass der einbetonierte Stahl darin rosten kann. Grund dafür sind laut FHWS sogenannte Chloride. Diese können dazu führen, dass der natürliche Korrosionsschutz des Betons zerstört wird und das Stahl im Beton zu rosten beginnt. Die FHWS hat nun eine Methode entwickelt, mit der beispielsweise das in der Realität sehr langsame Eindringen von Tausalzen im Schnellverfahren betrachtet werden kann.

„Die bisher mehrheitlich analog und manuell geprägten Prüfverfahren zum Nachweis der Dauerhaftigkeit sollen mittels digitaler Prüf- und Auswertemethoden zuverlässiger und schneller gemacht werden. So können die auf neuen Zementen basierenden Betone beispielsweise schneller auf ihren Widerstand gegenüber schädlichen Chloriden aus Tausalzen geprüft werden“, erklärt Prof. Dr. Christian Fischer. Ziel der Untersuchungen ist es auch herauszufinden, wie Beton langlebiger werden kann und wie sich infolgedessen die CO2-Emissionen senken lassen, die bei der Herstellung entstehen.

Quelle und weitere Informationen: idw-online.de
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Barrierefreiheit: Wieder Förderung möglich

Das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und (BMWSB) fördert mit dem Programm „Altersgerecht Umbauen“ Maßnahmen zur Barriere-Reduzierung. Dazu stellt es privaten Bauherren und Mietern über die KfW 75 Millionen Euro bereit. In Anspruch nehmen können die Förderung neben älteren Menschen und Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, auch Familien mit Kindern.

Die baulichen Maßnahmen in Wohngebäuden, die zur Reduzierung von Barrieren dienen, werden vom BMWSB und von der KfW mit Zuschüssen von bis zu 6.250 Euro gefördert. Bei den baulichen Maßnahmen kann es sich laut BMWSB unter anderem um den Einbau von Aufzügen, das Entfernen von Türschwellen oder um den Einbau einer bodengleichen Dusche handeln.

Einzelne Maßnahmen werden von der KfW mit 10 Prozent der förderfähigen Kosten (maximal 5.000 Euro) bezuschusst. Denjenigen, die ihr Haus zum Standard „Altersgerechtes Haus“ umbauen, erstattet die KfW 12,5 Prozent der förderfähigen Kosten (maximal 6.250 Euro). Der Förderantrag muss vor Beginn des Vorhabens online im KfW-Zuschussportal gestellt werden. Dies ist allerdings nur solange möglich, bis die Fördermittel aufgebraucht sind.

Quelle: bmwsb.bund.de/kfw.de
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Bauen: BSB für Modell der „sozialen Staffelung“ bei Grunderwerbsteuer

Der Bauherren-Schutzbund (BSB) kritisiert, dass sich Verbraucher für den Hausbau enorm verschulden müssen und sich bald nur noch Reiche diesen leisten können. Bereits jetzt hätten einige Verbraucher ihr Vorhaben auf unbestimmte Zeit verschoben oder möchten es erst gar nicht mehr umsetzen. Daher begrüßt der BSB die von Bundesfinanzminister Christian Lindner angekündigte Grunderwerbsteuerreform. Durch diese Reform müssten bestimmte Käufergruppen künfzig gegebenenfalls keine Steuer mehr entrichten.

„Der BSB begrüßt den Reformvorschlag des Finanzministers, Selbstnutzer beim Erwerb der ersten Immobilie zu entlasten“, sagt BSB-Geschäftsführer Florian Becker. Bei der Gesetzesinitiative sei aber Eile geboten, denn der Trend bei Baugenehmigungszahlen sei stark rückläufig. „Wird nicht schnell und entschieden gegengesteuert, kann das Jahrzehnte lang geltende Aufstiegsversprechen eines Eigenheims nicht mehr gehalten werden“, so Florian Becker.

Der BSB hat auch einen Vorschlag vorgestellt, wie die Grunderwerbsteuerreform aussehen muss, damit Häuslebauer mit mittleren Einkommen entlastet werden: das sogenannte Modell der „sozialen Staffelung“. Bei diesem Modell wäre die Grunderwerbssteuer vom Kaufpreis abhängig. Für die ersten 200.000 Euro würden keine Steuern fällig, auf die zweiten 200.000 würden 3 Prozent Steuern erhoben, auf die dritten 200.000 Euro 6 Prozent Steuern. Danach sollen 8 Prozent Steuern anfallen.

Quelle und weitere Informationen: bsb-ev.de
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Messe: „DACH+HOLZ International“ in Köln

Die Fachmesse „DACH+HOLZ International“ können Interessenten noch bis Freitag, 8. Juli, in Köln (Messeplatz 1) besuchen. Vor Ort präsentieren sich 300 Aussteller aus 23 Ländern. Am Mittwoch, 6. Juli, beschäftigen sich die „zukunftschwestern“ mit der Frage „Frauen im Handwerk – Warum eigentlich nicht?“ Das Programm mit verschiedenen Vorträgen und Diskussionsrunden startet ab 10 Uhr. Ein Messerundgang für Frauen beginnt um 15 Uhr; für diesen ist eine Anmeldung unter zunftschwestern.de/events/impulse/ erforderlich.

Die Zukunft des Bauens steht dann am Donnerstag, 7. Juli, im Fokus der Messe. Gesprochen wird unter anderem über die Fragen „Was kostet das Bauen in der Zukunft?“, „Moderne Gebäudetechnik: Wie können sich Betriebe autark aufstellen?“ und „Versorgungssicherheit: Welche Möglichkeiten gibt es, um eine Rohstoffversorgung für die Baubranche zu sichern?“. Zudem präsentieren an diesem Tag Start-ups in 7-minütigen Pitches dem Publikum ihre Produkte.

Auch am Freitag, 8. Juli, sind die Pitches der Start-ups auf der Tagesordnung. Darüber hinaus stehen an diesem Tag unter anderem Vorträge wie „Die Zukunft der Gebäudevermessung“, „Auf dem Weg in die Kreislaufwirtschaft“ sowie „Energie aus der Gebäudehülle“ auf dem Programm. Das vollständige Programm können Interessenten unter dach-holz.com einsehen. Tagestickets für 19 bzw. für 24 Euro müssen vorab unter tickets.dach-holz.com erworben werden.

Quelle und weitere Informationen: dach-holz.com
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