Wohnen: Nachhaltigkeit im Alltag :

Zum Thema „Nachhaltiges Wohnen“ stellt das Magazin zur Klima- und Energiewende „Klimaretter.info“ hilfreiche Tipps zusammen, wie mit wenig Aufwand und einem geschärften Umweltbewusstsein viel für den Klimaschutz getan werden kann. Denn im Alltag zu Hause, sei es beim Wäschewaschen, Spülen oder Einkaufen, können Verbraucher wesentlich zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen, ohne ihr Leben auf den Kopf stellen zu müssen.

Was den Energieverbrauch betrifft, wird beispielswiese empfohlen, im Herbst und im Winter die Zimmertemperatur auf 20 anstatt auf 24 Grad zu stellen. Die Räume verfügen dann immer noch über eine angenehme Zimmertemperatur. Zudem sind kühlere Räume gut für die Wohngesundheit. Nur vier Grad weniger sparen etwa ein Viertel der Heizenergie. Auch beim Gebrauch von Elektrogeräten im Haushalt kann Energie gespart werden. So soll die Spülmaschine nur dann angeschaltet werden, wenn sie tatsächlich komplett voll ist. Beim Duschen sollte, genauso wie beim Zähneputzen, darauf geachtet werden, das Wasser beim Putzen/Abseifen abzustellen. Ein Vollbad sollte nur in Ausnahmefällen genommen werden.

Auch bei der Einrichtung lässt sich das Umweltbewusstsein stärken. Auf Möbel aus Tropenhölzern sollte gänzlich verzichtet werden. Wer Holzmöbel mag, sollte lieber heimische Hölzer aus kontrolliertem Anbau wählen. Eiche oder Zirbe sehen optisch gemütlich aus, sind langlebig und nachhaltig. Der Wechsel des Stromanbieters zum Ökostrom oder die Nutzung von Sonnenpaneelen verbessern die Ökobilanz, genauso wie die Verwendung von Mehrfachsteckern und einer besseren Kontrolle des Stromgebrauchs. Nicht benutzte Geräte sollten vom Stromkreis getrennt werden. Auch beim Putzen steht der Umweltgedanke im Vordergrund: Biologisch abbaubaren Reinigungsmitteln schützen die Umwelt und die Gesundheit. Auf Einwegprodukte wie Wattepads oder Abschminktücher sollte komplett verzichtet werden. Eine gute Alternativen sind beispielsweise wiederverwendbare Microfaser-Tücher.

Quelle: klimaretter.info
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Gesetz: Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz:

Gute Neuigkeiten im Bereich Elektro-Mobilität: Im März 2021 ist das lang ersehnte „Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz“ (GEIG) in Kraft getreten. In diesem ist festgeschrieben, dass beim Bau von Neubauimmobilien oder bei größeren Renovierungen von Bestandsimmobilien eine bestimmte Anzahl von Ladestationen für Elektroautos gewährleistet werden muss. Das GEIG ist Teil des Klimaschutzprogramms, welches sich zum Ziel gesetzt hat, dass in Deutschland bis zum Jahre 2030 sieben Millionen Elektrofahrzeuge registriert sind.

Das GEIG schreibt unter anderem vor, dass beim Neubau oder einer größeren Renovierung von Wohngebäuden mit mehr als fünf PKW-Stellplätzen, jeder Platz mit Schutzrohren für Elektroautos ausgestattet ist. Handelt es sich bei der Immobilie um einen Neubau eines Nicht-Wohngebäudes mit mehr als sechs Parkplätzen, muss jeder dritte Stellplatz mit einer Leitung für eine E-Ladestation ausgerüstet werden. Zusätzlich zu der Ladeinfrastruktur muss es eine Ladestation geben. Bei bereits bestehenden Nicht-Wohngebäuden gilt die Vorschrift eines Ladepunkts, wenn sich auf dem Gelände mindestens 20 PKW-Stellplätze befinden.

Ausnahmeregelungen betreffen Nicht-Wohngebäude, die als kleine oder mittlere Unternehmen gemäß der KMU-Definition definiert sind und deren Parkplätze von Mitarbeitern genutzt werden. Ebenso gelten Ausnahmen, wenn die Errichtung einer Leitungsinfrastruktur und von Ladestationen die Gesamtkosten einer „größeren Renovierung“ um 7 Prozent überschreitet. Das Gesetz beinhaltet außerdem die Vorschriften für E-Ladestationen in Quartieren.

Quelle: BGBl
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Leitstudie: Aufbruch Klimaneutralität :

Die aktuelle Leitstudie der Deutschen Energie-Agentur (dena) „Aufbruch Klimaneutralität – Blick in die Werkstatt“ dient als Grundlage auf dem Weg zur Klimaneutralität. Mit der Unterzeichnung des Pariser Klimaabkommens hat sich Deutschland verpflichtet, bis zum Jahr 2050 weitgehend klimaneutral zu sein. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es nicht nur einzelner Schritte und Maßnahmen in der Wirtschaft, der Politik und der Gesellschaft. Sondern es muss auch ein komplettes Neudenken bis hin zu einer vollständigen Transformation des gesamten Energie- und Wirtschaftssystems stattfinden.

Die Leitstudie beinhaltet erste Untersuchungen und Erkenntnisse der gegenwärtigen Situation, aus denen zentrale Handlungsfelder herausgearbeitet und präsentiert werden. An der Studie nehmen zahlreiche Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft sowie aus Politik und Gesellschaft teil. Insgesamt arbeiten 70 Projektpartner zusammen. Dank eines eigens gegründeten Projektbeirats sowie der Erkenntnisse von sechs anerkannten Instituten, die gleichzeitig als Gutachter fungieren, leistet die Leitstudie einen repräsentativen Beitrag zur gegenwärtigen Klimasituation. Gleichzeitig bietet sie erste Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen auf dem Weg zur Klimaneutralität.

Die Analysen der Studie finden in vier unterschiedlichen Sektoren statt. Dazu gehören die Sektoren Energiewirtschaft, Gebäude, Industrie und Verkehr. Gleichzeitig erarbeiten Experten und Expertinnen Lösungen in den sogenannten Querschnittsmodulen 1 bis 3. Die Themen der Querschnittsmodule sind Energiemarktdesign, Transformation sowie Wirtschaft und Europa. Die herausgearbeiteten Lösungen sollen langfristig für alle Sektoren greifen. Der Endbericht der Studie soll im Herbst 2021 erscheinen. Die Studie wird von teilnehmenden Partnern aus der Privatwirtschaft und der dena finanziert.

Quelle: dena
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Energie sparen mit intelligenten Tür- und Fensterkontakten:

Intelligente Tür- und Fensterkontakte haben gleich eine doppelte Funktion: Sie schützen vor Einbrechern und unterstützen dabei, Energie zu sparen. Denn die kleinen elektromagnetischen Sensoren sind darauf ausgerichtet zu erkennen, ob das Fenster oder die Tür, an der sie angebracht sind, geöffnet oder geschlossen ist. Angekoppelt an ein Smart-Home-System geben die Sensoren ein optisches oder ein akustisches Signal ab, wenn beispielsweise beim Verlassen der Wohnung oder des Hauses einige oder alle Fenster nicht verschlossen wurden.

Auch im Bereich Heizungs- und Klimasteuerung erweisen die smarten Tür- und Fensterkontakte ihre Dienste. Ist ein Fenster beispielsweise zu lange geöffnet, wird die Leistung der Heizung im Winter oder die der Klimaanlage im Sommer automatisch angepasst. Der Vorteil ist: Es wird keine unnötige Energie verschwendet. Zu guter Letzt unterstützen sie auch bei der Steuerung von Jalousien und optimieren somit das Raumklima. Einige Geräte können sogar die Temperaturen im Innen- und Außenbereich sowie die Luftfeuchtigkeit messen. Mit einer im Smart-Home-System integrierten Wetterstation erkennen die Sensoren, ob beispielsweise starker Wind oder Regen aufkommt.

Smarte Tür- und Fensterkontakte sind leicht anzubringen, denn sie werden lediglich an die gewünschten Stellen aufgeklebt. Dabei wird ein Magnet auf den Fensterflügel befestigt, auf den Fensterrahmen hingegen das Kontaktelement. Über das Smart-Home-System wird auf einem mobilen Endgerät über eine App angezeigt, wenn diese beiden Elemente in Berührung kommen. Bei anspruchsvolleren Geräten zeigt das System sogar an, ob der Fenstergriff verschlossen oder das Fenster lediglich zu ist, was beispielsweise auch durch starken Wind passieren kann. Dank ihres unauffälligen Designs stören sie nicht und fügen sich optimal in die Inneneinrichtung ein.

Quelle: haubauhelden.de
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KfW: Erhöhung der Fördermittel zur energetischen Stadtsanierung:

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat die Zuschüsse zur energetischen Stadtsanierung in Quartieren erhöht. Das Förderprogramm „Energetische Stadtsanierung – Klimaschutz und Klimaanpassung im Quartier“ greift seit Anfang April und unterstützt u. a. die Bildung einer grünen Infrastruktur und den Auf- und Ausbau einer klimafreundlichen Mobilität. Auch die Digitalisierung und eine wassersensible Stadtentwicklung im Quartier gehören zu den Themenschwerpunkten, die vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat in Auftrag gegeben wurden.

So wurde der Zuschuss der förderfähigen Kosten im KfW-Programm 432 zur energetischen Stadtsanierung von 65 auf 75 Prozent erhöht. Der finanzielle Eigenanteil für Kommunen beträgt jetzt 5 und nicht wie zuvor 15 Prozent. Auch die Sachmittelzuschüsse wurden verdoppelt und belaufen sich jetzt auf 20 anstatt auf 10 Prozent. Eine weitere Erweiterung der Fördermöglichkeiten fällt zudem in den Bereich der Förderkredite und Tilgungszuschüsse. Beantragen Kommunen diese Kredite auf Basis eines Quartierskonzept, kann die Höhe der Tilgungszuschüsse sogar bis zu 40 Prozent betragen.

Das überarbeitete und erweiterte KfW-Förderprogramm gilt zunächst bis zum 30. Juni 2022. In diesem Jahr stehen rund 70 Mio. Euro zur Verfügung. Das Förderprogramm besteht seit den 15. November 2011. Bis Ende 2020 wurden mehr als 2.000 Förderzusagen vergeben. Die Gesamtsumme der Fördermittel erreichte in diesem Zeitraum ein Darlehnsvolumen von insgesamt 1,22 Mrd. Euro im Bereich der Quartiersversorgung. Etwa 101 Mio. Euro flossen in Form von Zuschüssen für die Entwicklung von Konzepten sowie in den Bereich des Sanierungsmanagements.

Quelle: BMI
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Studie: Grüne Fernwärme für Deutschland:

In Zusammenarbeit des Hamburg Instituts (HI) und der Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft in München (FfE) wurde im März 2021 die Studie „Grüne Fernwärme für Deutschland – Potenziale, Kosten, Umsetzung“ herausgegeben. Gegenstand der Untersuchungen ist die Notwendigkeit der grünen Fernwärme für die Umsetzung der klimaneutralen Wärmeversorgung auf dem Weg zur Klimaneutralität im Wärme- und Gebäudesektor in Deutschland.

Um die Klimaziele zu erreichen, müssen Fernwärmenetze um- und ausgebaut werden. Nur dann kann klimaneutrale Wärme aus Großwärmepumpen, Solarthermie, Geothermie, Power-to-Heat (PtH) sowie Abwärme erzeugt und genutzt werden. Neben der Fernwärme-Versorgungsstruktur müssen zudem die Netztemperaturen abgesenkt sowie mehr Wärmespeicher in den Wärme- und Gebäudesektor integriert werden. Doch auch die Anpassung der Wärmelieferverordnung sowie Änderungen am Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) sind, laut Studie, wesentliche Punkte auf dem Weg zur Klimaneutralität.

Die Studie wurde vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW) in Auftrag gegeben und steht auf der Internetseite des BDEW zum Download bereit. Neben den genannten Punkten werden weitere Maßnahmen analysiert, die zum Ziel haben, in Zukunft eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu erreichen. Laut Aussagen des BDEW ist eine Finanzierung von mindestens einer Milliarde Euro pro Jahr bis 2030 notwendig. Das Förderprogramm „Bundesförderung effiziente Wärmenetze“ des BDEW soll eine verlässliche Finanzierung gewährleisten.

Quelle: BDEW
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Thermodetektor spürt Schwachstellen am Haus auf:

Mit einem Thermodetektor haben Hausbesitzer die Möglichkeit, Schwachstellen im Haus schnell und einfach aufzuspüren. Denn handelt es sich um Beeinträchtigungen im Mauerwerk oder in der Bausubstanz, wie beispielsweise Wärmebrücken, sind sie für die Bewohner mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen. Vielmehr fühlen sich die Wände und die Räume kalt an, die Heizkosten erscheinen hoch oder es bildet sich sogar Schimmel in den Ecken der Wände.

Um Baumängel oder eine unzureichende Dämmung aufzuspüren, müssen die Oberflächentemperaturen an den Wänden, Decken und Böden sowie die Raumtemperatur mit einem Oberflächentemperatur-Messgerät, einem sogenannten Thermodetektor, definiert werden. Dieses misst gleichzeitig die Luftfeuchtigkeit im Raum und analysiert die Werte. Mit einer Farb-Leuchtdiode (LED) werden nicht nur bereits vorhandene Wärmebrücken angezeigt, sondern auch Schwachstellen am Haus aufgespürt, die zügig saniert werden können, um Folgeschäden zu umgehen.

So lässt sich auf einen Blick herausfinden, ob ein undichtes Fenster oder Mängel an der Bausubstanz für den Schimmel oder den hohen Energieverbrauch verantwortlich sind. Sind die Schwachstellen einmal bekannt, können Eigentümer schnell handeln, indem sie zum Beispiel die Wärmebrücken mit einer gezielten Dämmung beseitigen und so für ein gesundes Wohn- und Raumklima sorgen. Zudem kann mit den richtigen Verhaltensweisen im Alltag, wie beispielsweise regelmäßigem Stoßlüften oder einer kontrollierten Wohnraumlüftung, ein gesundes Wohnklima gefördert werden.

Quelle: effizienzhaus-online
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Abwasserkosten reduzieren mit einem Gartenwasserzähler:

Hausbesitzer mit einem großen Grundstück können durch den Einbau eines Gartenwasserzählers langfristig Kosten sparen. Denn die Gebühren für den Wasserverbrauch setzen sich aus zwei Kostenstellen zusammen. Einerseits müssen Gebühren an den Wasserversorger gezahlt werden, der das Frischwasser aus dem öffentlichen Netz bereitstellt. Andererseits müssen Abwassergebühren beglichen werden. Doch diese lassen sich durch den Einbau eines Gartenwasserzählers langfristig minimieren. Dazu sollten Eigentümer zunächst eine Kosten-Nutzen-Rechnung aufstellen.

Abwassergebühren fallen an, sobald Schmutzwasser in die Kanalisation fließt. Wird der Garten bewässert, sackt das Wasser in den Erdboden und nicht in die Kanalisation. Ein im Garten angebrachter Außenwasserhahn mit einem Gartenwasserzähler zeigt genau an, wie viel Wasser für die Bewässerung des Bodens verwendet wird. Diese Wassermenge kann in der Jahresabrechnung mit den Abwassergebühren der Stadt verrechnet werden.

Doch die Installation eines Gartenwasserzählers muss beim Wasserversorger sowie der Gemeinde angemeldet werden. Regionale Vorschriften geben Auskunft über die Installation und Nutzung des Zählers und können sich voneinander unterscheiden. Die Gartenwasserzähler müssen amtlich zugelassen sein und von einem Fachbetrieb installiert werden. Manche Gemeinden erlauben auch die Installation in Eigenregie. Nach sechs Jahren muss der Zähler erneuert werden. Für Grundstücksbesitzer ist es wichtig, den Anschaffungspreis sowie die Gebühren für die Installation und Wartung mit den eingesparten Abwassergebühren gegenzurechnen. Vor allem bei großen Grundstücken kann sich der Einbau eines Gartenwasserzählers langfristig lohnen und Kosten können eingespart werden.

Quelle: energie-tipp.de
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Stromspar-Tipps im Homeoffice:

Wer von zu Hause arbeitet, verbraucht mehr Strom und Energie im Haushalt. Um den Stromverbrauch und die Kosten so niedrig wie möglich zu halten, stellt die Energieberatung der Verbraucherzentrale hilfreiche Tipps zusammen. Vor allem der Gebrauch von technischen Geräten wie beispielsweise Computer, Tablet und Drucker gehören zu den größten Stromverbrauchern.

So sollte nach Möglichkeit lieber ein Laptop als ein Computer genutzt werden. Dieser verbraucht bis zu zwei Drittel weniger Energie. Wichtig ist, alle Geräte komplett abzuschalten, wenn sie nicht gebraucht werden. Mit der Verwendung von Mehrfachsteckdosen lassen sich alle Geräte im Nu ab- und wieder anschalten. Auch der Router sollte nachts ausgeschaltet werden. Technische Geräte im Standby-Modus verursachen zehn Prozent des Stromverbrauchs. Licht und Heizung sind zwei weitere große Stromverbraucher. LED- und Halogenlampen sind energieeffizienter; elektronische Heizungsthermostate helfen dabei, die richtige Raumtemperatur zu halten.

Auch in der Mittagspause sollte auf einen möglichst niedrigen Stromverbrauch geachtet werden. Da das Mittagessen nun zu Hause zubereitet wird und nicht in der Kantine, sind die Stromspar-Tipps auch in der Küche anzuwenden. So sollte die Kaffeemaschine nicht im Standby-Modus laufen und das Essen sollte mit frischen Zutaten und nicht mit Tiefkühlkost zubereitet werden. Grund dafür ist, dass es länger dauert, das tiefgefrorene Essen aufzuwärmen. Außerdem sollte die Spülmaschine nur gestartet werden, wenn sie tatsächlich voll ist.

Quelle: Verbraucherzentrale Energieberatung
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Recycling von Bauabfällen zur Gewinnung von Baumaterialien:

Das Bundeskabinett hat in einer Mantelverordnung im Mai 2021 eine bundesweite Regelung beim Umgang mit mineralischen Bau- und Abbruchabfällen vereinbart. Damit Bauabfälle künftig besser recycelt werden können, sollen deutschlandweit dieselben Regeln und Standards gelten. Bis dato hatte jedes Bundesland eine eigene Regelung, wie Bauabfälle recycelt und von Schadstoffen befreit werden. Zusätzlich wurde vom Bundeskabinett noch eine Klausel hinsichtlich des „Verfüllens von obertägigen Abgrabungen“ aufgenommen, die noch vom Bundesrat verabschiedet werden muss.

Hintergrund der Vereinbarungen ist u. a., dass Baumaterialien in Deutschland immer knapper werden und deshalb auch große Preissteigerungen nach sich ziehen. Dies hat zur Folge, dass Bauprojekte aufgrund von Materialknappheit nur schleppend realisiert werden können. Das Recyceln von Bauschutt könnte dabei helfen, aus Bauschutt Baumaterial zu gewinnen, welches für die Realisierung von Bauprojekten genutzt werden könnte.

Nach Angaben des Bundesumweltministeriums werden in Deutschland jedes Jahr etwa 250 Millionen Tonnen mineralische Abfälle produziert. Wird Bauabfall, wie beispielsweise Bauschutt, richtig recycelt, können die gewonnenen Ersatzbaustoffe gegen Primärbaustoffe ausgetauscht werden, wie es zum Beispiel beim Dämmen möglich wäre. Neben der Schaffung von zusätzlichen Baumaterialien können zudem natürliche Ressourcen geschont und weniger Flächen für die Rohstoffgewinnung erschlossen werden. Die Regelungen sind in der „Verordnung zur Einführung einer Ersatzbaustoffverordnung, zur Neufassung der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung und zur Änderung der Deponieverordnung und der Gewerbeabfallverordnung“ vereinbart.

Quelle: BMU
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